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Im Zweifel für die Arbeit: Warum Präsentismus Unternehmen und Mitarbeitenden schadet

Was verbirgt sich hinter Präsentismus und warum ist das überhaupt ein Problem?

„Ich darf heute bei der Arbeit einfach nicht fehlen“ – ein Satz, den Sie so oder so ähnlich vielleicht schon häufiger gehört oder selbst zu sich gesagt haben. Wenn Mitarbeitende trotz Krankheit oder sogar gegen ärztlichen Rat zur Arbeit gehen, spricht man von Präsentismus.

Das Phänomen scheint in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen zu haben, zumindest stieg die Anzahl der Studien hierzu deutlich. In einer Befragung der Techniker Krankenkasse gaben mehr als 50% an, manchmal krank zur Arbeit zu gehen, mehr als 20% tun dies sogar häufig bis sehr häufig. Besonders gefährdet sind jüngere Mitarbeitende, Personen mit Führungs- und Personalverantwortung, Frauen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen..

Warum ist das überhaupt ein Problem?

Trotz Kopfschmerzen, Erkältung oder sogar Fieber im Büro oder zu Hause vor dem Laptop zu sitzen, ist für viele nicht ungewöhnlich. Das Risiko, das Menschen dadurch für ihre Gesundheit eingehen, ist jedoch den Wenigsten bewusst. Wer krank arbeitet, erhöht die Gefahr, dass Krankheiten verschleppt werden und gefährdet sich auf lange Sicht, chronisch zu erkranken. In vielen Fällen bedeutet es auch, dass durch einen erhöhten Erholungsbedarf nach der Arbeit, Einbußen im Privatleben entstehen.

Kranke Mitarbeitende, die dennoch arbeiten, erzeugen nicht nur für sich eine enorme Belastung.  Besonders ungünstig ist zunächst einmal die Ansteckungsgefahr für Kolleg*innen. Zunehmende Aufmerksamkeit erlangte Präsentismus vor allem auch durch die Kosten, die in den Unternehmen dadurch auftreten. Auren Uris – ein US-amerikanischer Arbeitswissenschaftler – prägte den Begriff Präsentismus, als er sich damit beschäftigte wie die Kosten in Unternehmen durch Absentismus – das unbegründete Fehlen – reduziert werden können. Eine Studie von booz & company (2009) kam zu der Hochrechnung, dass in Deutschland durch Fehlzeiten 1199 Euro pro Mitarbeitendem und Jahr entstehen, sowie ein Produktivitätsverlust von 57 Mrd. Euro. Mittlerweile berücksichtigt man jedoch, dass die Anwesenheit von Mitarbeitenden per se noch nicht die Produktivität steigert. Die Kosten, welche Präsentismus durch verringerte Leistungsfähigkeit, sowie eine erhöhte Fehler- und Unfallgefahr erzeugt liegen mit 2399 Euro pro Mitarbeitendem fast doppelt so hoch wie bei Absentismus. Der Produktivitätsverlust wird auf 90 Mrd. Euro geschätzt[1]. Dr. Heiko Breitsohl, Professor an der Universität Klagenfurt, weist im Interview mit der SZ allerdings daraufhin, dass sich Präsentismus bisher nur schwierig messen lasse[2]. Denn bereits die Frage, wann Krankheit beginnt beantworten Menschen für sich sehr unterschiedlich. Hierzu werden in Zukunft noch weitere Auseinandersetzungen mit der Definition, sowie ein Dialog zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden notwendig sein.

[1] Maar, C. (2011). Vorteil Vorsorge: Die Rolle der betrieblichen Gesundheitsvorsorge für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Boozetco..

[2] Ebersdobler, J. (2020): Warum Menschen krank in die Arbeit gehen. Abgerufen von https://www.sueddeutsche.de/karriere/arbeit-job-krank-grippe-chef-home-office-1.4797985

 

Zur Problemlösung: Die Rolle des Unternehmens

    • Unternehmen können Rahmenbedingungen schaffen, die ein gesundheitsförderliches Arbeiten begünstigen, zum Beispiel in Überstunden-, Zeit- und Urlaubsregelungen.
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    • Führungskräften kommt hier auch eine Vorbildfunktion zu. Wie verhalten diese sich im Krankheitsfall selbst? Wie reagieren sie auf Krankmeldungen von Teammitgliedern? Wie wird Gesundheit unterstützt und Gesundheitsförderung ins Leitbild aufgenommen?
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    • Es lohnt sich als Unternehmen, Aufklärung zu Gesundheit zu betreiben und Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen. Mitarbeitende sollten für den Stellenwert ihrer eigenen Gesundheit sensibilisiert werden, aktuell und langfristig gedacht.
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    • Unternehmen können Mitarbeitenden zudem Unterstützung für das „Umlernen“ anbieten. Hierbei können beispielsweise Coachingangebote und andere Maßnahmen innerhalb des betrieblichen Gesundheitsmanagements nützlich sein. Letztlich muss jeder und jede für sich zu der Einsicht kommen, die eigene Gesundheit in die Hand zu nehmen und sich selbst dahingehend ernst zu nehmen. Das erfordert häufig Mut und den Willen, sich mit eigenen Prägungen und Glaubenssätzen auseinander zu setzen.

 

 

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