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von Katharina Sigg
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Männergesundheit im Fokus – Wie können Krebserkrankungen vorgebeugt werden?

 

Ein gesunder Lebensstil, Vorsorge und das Wissen um typische Erkrankungen und deren Risiken sind wichtige Säulen unserer Gesundheit. In diesem Magazinartikel beleuchten wir diese Themen mit Blick auf Krebsprävention bei Männern.

Männergesundheit umfasst nicht nur die geschlechtsspezifischen Erkrankungen des Mannes wie Hoden- und Prostatakrebs. Männer neigen generell häufiger dazu, körperliche und besonders psychische Beschwerden zu verdrängen oder zu verbergen und erst spät im Krankheitsverlauf nach Unterstützung zu suchen. Bei sehr vielen Erkrankungen ist es jedoch sinnvoll und hilfreich, frühzeitig Rat von Expert:innen zu suchen. So können viele Krebserkrankungen in frühen Stadien geheilt werden und Stress oder Traurigkeit unterstützt bearbeitet werden, bevor sie sich zum Burnout oder einer Depression entwickeln. Verschiedene Aktionsbündnisse und Kampagnen verfolgen deswegen das Ziel, die Wichtigkeit von Männergesundheit in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen. Eine davon ist zum Beispiel die Movember Foundation, die im Monat November zum Tragen von Schnurrbärten (Moustache + November = “Movember”) aufruft und so zu Gesprächen rund um Männergesundheit anregen will.

Prävention und Lebensstil

Doch dazu später mehr. Natürlich ist ein gesunder Lebensstil erstmal die Basis. Dieser fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist auch die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung vieler gesundheitlicher Probleme, einschließlich Krebserkrankungen. Allgemein umfasst ein gesunder Lebensstil unter anderem eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen oder Alkoholkonsum.  

Eine ausgewogene Ernährung kann nahrhaft und lecker sein! Eine Übersicht und praktische Tipps zur Umsetzung finden Sie unter anderem bei der Verbraucherzentrale.

Eine Orientierung für ein Mindestmaß an Bewegung bietet die Weltgesundheitsorganisation mit ihren Aktivitätsempfehlungen: Erwachsene sollten pro Woche mindestens 150 bis 300 Minuten in moderater Bewegung (z. B. zügiges Gehen oder entspanntes Radfahren) oder 75 bis 150 Minuten in intensiver Bewegung (z. B. Joggen oder Schwimmen) sein. Zusätzlich sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche muskelkräftigende Übungen zur Stärkung der Muskulatur durchgeführt werden. Gerätetraining im Fitnessstudio, Yoga und Pilates sind hier gut geeignete Sportarten.1

Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen

Neben dem gesunden Lebensstil spielen Vorsorge und Früherkennung bei Krebserkrankungen eine große Rolle, um Krebs zu erkennen, bevor er auftritt oder Beschwerden macht. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Krebsvorstufen erkannt und behandelt werden, bevor sich diese Vorstufe zu einer Krebserkrankung entwickeln kann.  Durch die frühzeitige Entdeckung ist die Therapie besser verträglich und die Heilungschancen erhöhen sich. Vorsorgeuntersuchungen laufen für die verschiedenen Krebsarten unterschiedlich ab. Die drei häufigsten Krebsarten bei Männern sind Prostata-, Darm- und Hodenkrebs.

Beim Prostatakarzinom gibt es keine Vorstufe, welche mittels einer Krebsvorsorgeuntersuchung erkannt werden kann.  

Zur Früherkennung des Prostatakarzinoms ist in der gesetzlichen Krebsfrüherkennung die jährliche Tastuntersuchung der Prostata und der Leistenregion enthalten. Die Tastuntersuchung wird ab dem 45. Lebensjahr jährlich empfohlen. Da die Prostata unter der Harnblase sitzt und direkt an den Enddarm angrenzt, kann diese über den Enddarm abgetastet werden. Die sogenannte digitale rektale Untersuchung läuft so ab, dass der:die Hausärzt:in oder Urolog:in die Prostata über den Enddarm (Rektum) mit einem Finger (digital) nach Auffälligkeiten abtastet.  

Neben der digital rektalen Untersuchung gehört auch der PSA-Test (PSA= prostataspezifisches Antigen) zu den Früherkennungsmaßnahmen. Dieser wird jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, sondern ist als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) zu bezahlen. Auch Privatversicherte sollten sich vorher bezüglich der Kostenübernahme erkundigen. Beim PSA-Test wird die Konzentration des prostataspezifischen Antigens im Blut gemessen. Der PSA-Wert kann bereits bei Tumoren im Frühstadium erhöht sein. Jedoch gibt es auch andere, harmlose Gründe, warum der PSA-Wert im Blut ansteigt. Dies muss mit einer Wiederholung des Tests und weiteren Anschlussuntersuchungen überprüft werden.  

Bei Auffälligkeiten in der Tastuntersuchung werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Einen großen Stellenwert hat hier die Ultraschalluntersuchung der Prostata, welche genau wie die Tastuntersuchung über den Enddarm durchgeführt wird. Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom wird dann ultraschallgesteuert eine Biopsie (Gewebeprobe) entnommen, um diesen Verdacht auszuschließen oder zu bestätigen.2

Beim Darmkrebs spielt die Krebsvorsorge eine große Rolle. Ziel ist es, Polypen im Darm zu erkennen, welche sich zu einem Krebs weiterentwickeln können. Die genauste Untersuchung zur Erkennung von Polypen und auch von bereits bestehendem Krebs ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Diese wird bei Männern ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Bei Vorliegen von Polypen können diese direkt in der Untersuchung entfernt werden. Bei einem Verdacht auf eine Krebserkrankung kann während der Koloskopie auch direkt eine Biopsie (Gewebeprobe) entnommen werden.   

Die Koloskopie hat wahrscheinlich zur Senkung der Darmkrebssterblichkeit und -erkrankungsrate, welche seit einigen Jahren in Deutschland zu beobachten ist, beigetragen.3

Bei Hodenkrebs ist die regelmäßige Selbstuntersuchung die einfachste und effektivste Methode zur Früherkennung. Männer sollten ab der Pubertät auf Veränderungen wie Knoten, Schwellungen oder Schmerzen achten. Ein frühzeitiger Arztbesuch bei Auffälligkeiten kann entscheidend für die Prognose sein.4

Die Bereitschaft, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, ist der Schlüssel zur Senkung von Krebsrisiken. Durch eine Kombination aus regelmäßigen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen und einem gesundheitsbewussten Lebensstil können Männer aktiv zur Früherkennung und Prävention von Krebs beitragen.  

 

Quellen:

1 WHO guidelines on physical activity and sedentary behaviour. Geneva: World Health Organization; 2020. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.).

2 Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe AWMF. S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Langversion 7.0. [Internet]. 2024 [aufgerufen: 1/2025]. online verfügbar unter: S3-Leitlinie Prostata https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Prostatatkarzinom/Version_7/LL_Prostatakarzinom_Langversion_7.0.pdf

3 Deutscher Krebsinformationsdienst DKFZ. Darmkrebsfrüherkennung. [Internet].  2019 [aufgerufen: 01/2025]. verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/darmkrebs/frueherkennung

4 Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe AWMF. Leitlinienprogramm Onkologie: Hodentumoren Langversion 1.1. [Internet]. 2020 [aufgerufen: 1/2025]. online verfügbar unter: S3-Leitlinie Keimzelltumor https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Hodentumoren/LL_Hodentumoren_Langversion_1.1.pdfen des Hodens 

 

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